15 Dezember, 2007

Graf:

„Die Nähe von Theater und Film, die das deutsche Kino so lange - und auch oft so nervensägend - prägte, ist ja heute fast komplett verschwunden. Wir halten den Ball beim Schauspielen dermaßen flach zur Zeit im deutschen Film, wir reagieren wie überempfindsame Nervenpatienten auf alles, was an Schauspielerei vielleicht zu viel sein könnte, zu laut, zu groß, zu erfunden, dass wir sozusagen alles rohe Fleisch der Menschendarstellung aus den Filmen verbannen - wie von EU-Gesundheitskommissaren dazu verdonnert. Der deutsche Schauspieler heute ist im Allgemeinen leise, dezent und haucht seine wichtigen Sätze künstlerisch wertvoll. Er wirkt - mit wenigen Ausnahmen natürlich - wie ein von einem ganz strengen Naturalismusgebot zu Tode gehetztes Wild.”

Dominik Graf heute in der FAZ

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